Bonzel und seine Umgebung im Mittelalter
Das Dorf Bonzel (früher Bonslede, Bonsell, Bontzel genannt) liegt im Südsauerland , einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft im südlichen Westfalen, die von der Lenne entwässert wird. Durch den Ort fließt in Süd-Nord-Richtung der Veischeidebach, der am Feldberg bei Neuenwald (Stadt Olpe) entspringt und ca. drei km unterhalb Bonzel bei Grevenbrück in die Lenne mündet.
Weiterlesen ..
Die erste urkundliche Erwähnung Bonzels finden wir in einem Elsper Heberegister vom 25 . Juli 1279.
Verwaltungsmäßig gehört der Ort Bonzel seit dem 1. Juli 1969 im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Kreises Olpe gebildeten Stadt Lennestadt. Bis dahin gehörte Bonzel zu der 1843/44 in Anlehnung an die Grenzen des Kirchspiels Förde gebildeten Gemeinde Grevenbrück, die bis 1930 Gemeinde Förde hieß und mit den Gemeinden Elspe, Kirchveischede und Rahrbach zum Amtsbereich Bilstein zusammengefaßt war.
Die Bedeutung des Namens Bonzel läßt sich nicht einwandfrei erklären. Die heutige Namensform »Bonzel« tritt erst seit dem 16. Jahrhundert auf. Im 17. Jahrhundert setzt sie sich endgültig durch, doch wird der Ortsname in der Regel noch mit - tz - (»Bontzel«) geschrieben. In spätmitelalterlichen Quellen wird Bonzel meistens »Bonslede« oder »Bonslade« genannt. Gelegentlich findet man auch die Formen »Bonslo« oder »Bonsler«. Der Gesamtbefund deutet aber darauf hin, dass »Bonslede« der Urform am nächsten kommt.
Da das erstmals 1373 genannte Ministerialgeschlecht von Bonslede im Dienst der Grafen von der Mark als den damaligen Inhabern der Herrschaft Bilstein stand und zu den Bilsteiner Burgmannschaftsfamilien gehört, liegt die Annahme nahe, dass Bonzel im 12. und 12. Jahrhundert weningstens teilweise im Besitz der Edelherren von Gevore bzw. Bilstein war.
Einer der Beweggründe, ihren Sitz in Bonzel zu nehmen, dürfte für die von Bonslede neben besitzrechtlichen und anderen uns unbekannten Gegebenheiten die Lage des Ortes genau in der Wegmitte zwischen Burg Bilstein und der Lennefurt Grevenbrück gewesen sein. Die Luftlinie zwischen den beiden militärisch und strategisch hochbedeutsamen Stellen der Herrschaft Bilstein beträgt jeweils gut 2½ km, der tatsächlich zu nehmende Weg 3½ km. Von daher überrascht es keineswegs, dass ein Bilsteiner Burgmann Bonzel als Wohnsitz wählte.