Vater | Geburtsdatum | Mutter | Geburtsdatum |
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Gerhard (Gert) von Neuhoff zu Neuenrade | Cecilia von Ingenhaven |
Beim Tode seines Vaters, des Drosten Gerhard (Gert), war Wilhelm noch minderjährig, er konnte ihm deshalb nicht sofort im amte folgen. Die Grafschaft Mark litt damals unter dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit. 1609 war der letzte Herzog von Kleve und Jülich-Berg kinderlos verstorben. Vier Fürsten stellten Erbansprüche, darunter die Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg und die Kurfürsten von Brandenburg. Diese beiden hatten die Länder sofort besetzt und unter eine gemeinsame Verwaltung gestellt, um allen anderen Erbansprüchen zuvorzukommen. 1614 einigten sie sich darauf, daß Kleve, Mark und Ravensberg von Brandenburg und Jülich-Berg von Pfalz-Neuburg verwaltet wurde, ohne den geamten Länderkomplex bereits zu teilen, was ohne die Zustimmung des Kaisers nicht möglich war. Jeder der beiden Fürsten versuchte in den folgenden Jahren, sich einen möglichst großen Anteil zu sichern. 1618 begann der Dreißigjährige Krieg. Jetzt griffen auch fremde Mächte in diesen Streit ein. Die dem Pfalzgrafen von Neuburg verbündeten Spanier besetzten 1622 den südlichen Teil der Grafschaft Mark und sie oder der Pfalzgraf setzten ohne Rücksicht auf die bestehende Verpfändung den ihnen genehmen katholischen Ernst von Büren als Drosten in Neuenrade ein. Erst als 1631 die Spanier die Grafschaft Mark räumten und der Kurfürst von Brandenburg wieder die Verwaltung übernahm, konnte Wilhelm von Neuhoff sein Amt als Droste zu Neuenrade antreten. Als Neuenrader Amtmann heiratete Wilhelm von Neuhoff 1636 seine entfernte Kusine Anna Henrica von Neuhoff-Ley. Sie war die Tochter des bereits verstorbenen Wilhelm Bertram von Neuhoff-Leyauf Pungelscheid und seiner Frau Henrica von Nehem genannt Duitscher. Hermann von Neuhoff, der das Drostenamt und das Haus Pungelscheid für seine Familie erworben hatte, war ihr gemeinsamer Vorfahre. Damit gelangten die Neuenrader Drosten wieder in den Besitz des Stammsitzes ihrer Linie. |